Bei den nachhaltigen Projekttagen an der Thiebauthschule in Ettlingen durfte ich einen Vormittag mit Kindern der 3. und 4. Klasse zum Thema „Müllvermeidung“ gestalten. Zum Einstieg schauten wir uns einige Fotos von Marsi & Daniel aus Bruchhausen an, die sie auf ihrer Reise in Myanmar, Thailand und Kambodscha gemacht hatten. Zu sehen waren Unmengen von Müll auf den Straßen und an den Stränden. Auch sehr eindrücklich waren Fotos von Tieren, die sich in Plastikringen und -netzen verfangen hatten. Die Kinder berichteten selbst von Beiträgen, die sie schon gesehen hatten, bei denen in den Innereien von Meerestieren und Vögeln tödliche Mengen an Plastikmüll gefunden wurden.
Die Kinder hatten für das Projekt Wertstoffmüll gesammelt und mitgebracht, der in ihrer Familie in einer Woche angefallen war. Teile davon breiteten wir auf einem Tisch aus, schauten uns die verschiedenen Materialien an und sortierten den Müll. Was den Schülern danach sofort einleuchtete, war, dass Verpackungen aus kombinierten Materialien schwieriger zu sortieren und wiederverwerten sind, als Verpackungen, die nur aus einem Material bestehen. Es war toll zu sehen, dass die Schüler bereits eine Menge über Mülltrennung und Recycling wussten. Dass man bei Joghurtbechern z.B. den Deckel vom Plastik ganz abmachen soll und man bei manchen Bechern sogar die Pappbanderole abmachen kann, damit ein Becher aus weißem Plastik übrigbleibt.
Als nächstes schauten wir uns an, wie man den Müll richtig entsorgt. Was kommt in welche Tonne, was gehört ins Altglas, was in den Pfandautomat. Eine Schülerin erzählte, dass sie immer eine kleine Tüte dabei hat und auf dem Heimweg von der Schule den Müll einsammelt, der rumliegt. Ich war sprachlos!
Nach dem Motto „Der beste Müll ist der, den man nicht macht.“ überlegten wir uns gemeinsam, welche Möglichkeiten es gibt, Müll zu vermeiden. Ganz genau schauten wir uns die verschiedenen Verpackungsarten für Getränke an und sprachen über den Unterschied von Einwegpfand und Mehrwegpfand und den Unterschied zwischen Glas- und Plastikflaschen.
Weniger verbrauchen, mehrfach benutzen, für Neues verwenden sind die 3 Grundideen, um Müll zu vermeiden. Die Kinder kannten bereits jede Menge praktische Ideen von zu Hause. Angefangen von Trinkflaschen, die zu Hause aufgeüllt werden, über Bäckertüten, die mehrfach benutzt werden, bis hin zu jeder Menge Bastelideen, wie man Dinge weiterverwenden kann, bevor man sie wegwirft. Zum Abschluss säten wir Kresse in Eierkartons mit Plastikverpackungen als Untersetzer. Eine Gruppe kam auf die Idee, eine Obstplastikschale drüberzustülpen, somit hatten sie ein Mini-Gewächshaus gebaut.
An den folgenden beiden Projekttagen konnte ich leider nicht dabei sein. Da machten die Schüler eine Horbachpark-Putzede und ein plastikfreies Frühstück. Das Projekt hat riesig Spaß gemacht und mir gezeigt, dass die Kids in vielen Punkten das Thema Nachhaltigkeit schon mehr verinnerlicht haben, als die Erwachsenen. Zum Abschluss der Projekttage gab es eine kleine Ausstellung für die Eltern, so dass das Wissen hoffentlich auch noch mit denen geteilt wurde, die maßgeblich für den Einkauf zuständig sind und den Großteil der Müllvermeidung in den Händen haben.